Was sind die Unterschiede zwischen diesen Herstellungsverfahren? Wie wirken sie sich auf die Umwelt aus? Sind manche Methoden zu bevorzugen? Clother erklärt es Ihnen!
Viele Verbraucher sind sich mittlerweile der Auswirkungen der Mode auf die Umwelt bewusst. Und das ist eine gute Nachricht, denn es gibt der umweltfreundlichen Mode einen kräftigen Schub! Immer mehr Marken für umweltfreundliche Kleidung entstehen und bieten Mode an, die deutlich umweltbewusster ist.
Aber zwischen Kleidung aus biologischen, upgecycelten oder recycelten Materialien… kann man sich schnell verlieren!
Was sind die Unterschiede zwischen diesen Herstellungsverfahren? Wie wirken sie sich auf die Umwelt aus? Sind manche Methoden zu bevorzugen? Clother erklärt es Ihnen!
KLEIDUNG AUS NATÜRLICHEN BIOLOGISCHEN MATERIALIEN – UMWELTFREUNDLICHER
Lange Zeit war Bio auf Lebensmittel beschränkt, heute findet man es in vielen Produkten: Kosmetik, Reinigungsmittel, Kleidung… Man beginnt sogar, Möbel mit dem Bio-Siegel zu sehen!
Ein Bio-Material ist ohne chemische Produkte, ohne Gentechnik hergestellt und im Einklang mit dem Boden und der Natur produziert, um diese nicht zu überbeanspruchen (z. B. durch Einhaltung von Pausen ohne Aussaat).
Es ist also durchaus vorstellbar, ein Kleidungsstück aus natürlichen biologischen Materialien herzustellen. Am bekanntesten ist Bio-Baumwolle, die nicht chemisch behandelt wird und deren Produktionsmethode weniger energie- und wasserintensiv ist. Das ist ein starkes Argument, wenn man bedenkt, dass es zwischen 7’000 und 10’000 Liter Wasser braucht, um eine klassische Jeans herzustellen.
Bio-Materialien sind also besser für den Planeten – aber nicht nur!
Jüngste Studien, die von Greenpeace im Rahmen der Kampagne „Detox“ durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass zwei Drittel unserer Kleidung endokrine Disruptoren enthalten.
Diese sind dafür bekannt, das Hormonsystem lebender Organismen zu stören. Glücklicherweise sind die Mengen in unserer Kleidung zu gering, um direkte Auswirkungen auf den Menschen zu haben.
Problem: Ein Teil gelangt ins Wasser, wird von Textilfabriken und unseren eigenen Waschmaschinen abgegeben.
Sie stören also indirekt die Tier- und Pflanzenwelt in den Meeren.
Bio-Materialien sind daher ein echter Fortschritt für eine nachhaltigere Mode! Das Verbot von Chemikalien macht sie zu Materialien ohne endokrine Disruptoren.
Aber Vorsicht vor bestimmten Fallen. Die umweltbewusste Mode bringt einige bekannte Fast-Fashion-Marken ins Schwitzen. Sie nutzen daher Bio als Marketingargument, um Marktanteile zurückzugewinnen.
Ein sogenanntes „Bio“-T-Shirt besteht manchmal nur aus einem winzigen Anteil biologischer Baumwolle. Damit Sie nicht darauf hereinfallen, bevorzugen Sie Kleidung, die mindestens 80 % Bio-Baumwolle enthält und GOTS-zertifiziert ist.
Alles über Labels erklären wir in diesem speziellen Artikel.
Neben Bio-Baumwolle sollten auch andere natürliche Materialien bevorzugt werden, die nicht unbedingt bio-zertifiziert sind, aber von Natur aus eine geringe Umweltbelastung haben: Leinen, Hanf, Wolle oder Tencel. Das bietet eine große Auswahl, um konventionelle Baumwolle und synthetische, erdölbasierte Materialien wie Polyamid und Polyester möglichst zu vermeiden.
Der einzige Nachteil dieser natürlichen und biologischen Materialien? Es handelt sich natürlich um neue, gezielt hergestellte Materialien. Man befindet sich also noch nicht in einer Kreislaufwirtschaft.
Upgecycelte Kleidung zur Vermeidung von Abfall
Upcycling oder „Surcycling“ bedeutet, etwas (hier Stoffe) seinem ursprünglichen Zweck zu entziehen, ohne es zu verändern.
Gerade weil es nicht transformiert wird, unterscheidet sich Upcycling vom Recycling. In der Welt der umweltfreundlichen Mode bedeutet Upcycling, Stoffreste aus der Textilindustrie (und davon gibt es viele!) zurückzugewinnen, um neue Kollektionen zu kreieren. Dabei handelt es sich entweder um Produktionsreste oder um neue Stoffrollen, deren Farbe der Marke nicht passte oder bei denen ein kleiner Mangel vorlag…
Meistens handelt es sich also um neue Stoffe, die in upgecycelter Kleidung verwendet werden. Stoffe, die in den meisten Fällen vor der sicheren Vernichtung gerettet wurden. Und das wäre wirklich schade gewesen, wenn man sieht, was Marken wie Les Hirondelles oder Refab Market aus diesen Resten machen können.
Natürlich wurden diese Materialien oft konventionell hergestellt (nicht bio, kein Label). Das ist manchmal der kleine Nachteil des Upcyclings. Aber anstatt diese Materialien im Müll landen zu lassen – und somit völlig umsonst produziert zu haben – ist es besser, sie zu verwenden!!
Recycelte Kleidung – Neues aus Altem
Die Kleidung wird in solch großen Mengen produziert, „dass selbst wenn die Textilindustrie morgen aufhören würde zu produzieren, es genug Fasern gäbe, um vier zukünftige Generationen einzukleiden“, sagen die Gründerinnen von Collection40.
Unsere Kleidung hat eine immer kürzere Lebensdauer in unseren Kleiderschränken: Wir langweilen uns, die Qualität sinkt, sie kommt aus der Mode… Kurz gesagt, wir trennen uns davon, und sie landen auf offenen Deponien in afrikanischen Ländern.
Warum also diesen Abfall nicht verwerten? Anstatt neue Materialien zu produzieren, sollten wir versuchen, wiederzuverwenden! Das ist die größte Herausforderung der Textilindustrie:
Vom rein linearen Wirtschaftssystem (Produktion – Nutzung – Abfall) zur Kreislaufwirtschaft überzugehen (Produktion – Nutzung – Wiederverwertung – Nutzung – usw.).
Einige Marken nehmen sich dieser Herausforderung an – mit beeindruckenden Ergebnissen. Man denkt zum Beispiel an die Marke Rifò, die Kaschmir recycelt, um wunderschöne Kleidung herzustellen, oder an Mud Jeans, die alte Jeans wiederverwertet. Im Fall dieser beiden Marken ist der ökologische Fußabdruck mindestens fünfmal geringer als bei einem „konventionellen“ Kleidungsstück: weniger Wasser, weniger Transport, keine Pestizide, weniger Energie, keine Bodennutzung usw.
100 % Recycling ist mit allen Materialien nicht einfach zu erreichen, aber achten Sie auf den Anteil der recycelten Materialien auf dem Etikett! Wieder einmal nutzen einige Marken dieses Argument für einen verschwindend geringen Anteil an recycelten Materialien.
Wir empfehlen auch, recycelte Naturmaterialien (Wolle, Baumwolle) zu bevorzugen, da sie mehrfach recycelt werden können und der Recyclingprozess rein mechanisch ist (ohne Chemikalien).
Was recycelte Kunststoffe betrifft, so sind sie ein bedeutender Fortschritt für bestimmte Kleidungsstücke – insbesondere für Sportkleidung, Strumpfhosen und Mäntel. Aber für Pullover, T-Shirts, Kleider oder Röcke sollte man lieber auf Bio- oder recycelte Baumwolle oder Naturmaterialien zurückgreifen.
Auch die Bedingungen des Recyclings der Rohstoffe sollten beachtet werden. Am besten vertraut man auf seriöse Labels, insbesondere das GRS-Label.
Was sollte man wählen?
Kurz gesagt: Ob biologisch (oder aus verantwortungsvoll gewonnenen Naturfasern), recycelt oder upgecycelt – jedes Kleidungsstück hat erhebliche Vorteile für den Planeten im Vergleich zu konventioneller Baumwolle oder synthetischen Materialien.
Wenn möglich, empfehlen wir recycelte Naturmaterialien und Upcycling. Aber das ist nicht immer möglich – Bio-Baumwolle und andere Naturmaterialien sind dann eine sehr gute Alternative.
Und das Wichtigste liegt einfach in einem bewussteren Konsum. Kaufen wir weniger, aber besser. Und mit „besser“ meinen wir: lokal, umweltfreundlich und fair produziert.
Diese verschiedenen Überzeugungen haben uns zur Gründung von Clother geführt: Um Slow Fashion einfacher und überall in der Schweiz zugänglich zu machen.
Entdecken Sie die von uns ausgewählten Marken – und werden Sie Teil der Bewegung!