Einige Artikel zu diesem Thema vermischen sogar die drei Begriffe. So liest man häufig:
„Ethische Mode, auch verantwortungsvolle oder nachhaltige Mode genannt“.
Dabei sind diese Adjektive nicht gleichbedeutend, sondern ergänzend!
Versuchen wir also gemeinsam zu verstehen, was ethisch, öko-verantwortlich und nachhaltig voneinander unterscheidet.
Welche Verpflichtungen hat eine ethische Marke?
- Tierversuchsfrei agieren
- Arbeitnehmer:innen fair behandeln und ihnen gute Arbeitsbedingungen bieten
- Lieferanten sorgfältig auswählen und faire Arbeits- und Lohnbedingungen sicherstellen
- Ungiftige Materialien für Mensch und Umwelt verwenden
- Dem Diktat der Fast Fashion widerstehen
- Transparenz zeigen über Mission, Vision, Handlungen und Ergebnisse
- Eingestehen, dass sie nicht perfekt ist, und kontinuierlich an Verbesserungen arbeiten
- Wir arbeiten nur mit Marken zusammen, die ihre ethischen Werte nachweisen können
- Wir kommunizieren unsere Aktionen und Ergebnisse offen
- Wir geben zu, dass wir nicht perfekt sind und uns ständig weiter verbessern möchten (z. B. Recycling- oder Reparaturservices?)
- Bei uns müssen Kund:innen kein Konto erstellen, um zu bestellen – eine echte Ausnahme!
“Glaubt uns einfach: Wir sind öko-verantwortlich!”
Nahezu jede Marke behauptet heutzutage, nachhaltig zu sein: “Schaut euch unsere tolle Capsule Collection aus recycelten Materialien an!”,
“Unsere Verpackungen sind alle aus recyceltem Karton!”, usw. Leider verliert das Wort „öko-verantwortlich“ zunehmend an Bedeutung.
Dieses weit verbreitete Greenwashing macht es noch schwieriger, die wirklich engagierten Unternehmen (wie uns) von jenen zu unterscheiden, die nur davon reden.
Dabei sollte eine Marke, die wirklich nachhaltig handeln will, nicht bei halbherzigen Initiativen oder bloßen Ankündigungen stehen bleiben, sondern sich ernsthaft und umfassend engagieren.
Die laaange Liste der Verpflichtungen einer wirklich öko-verantwortlichen Marke
- Umweltaspekte bereits beim Entwurf der Kleidungsstücke berücksichtigen (z. B. Verschnitt optimieren)
- Die Anzahl der Kollektionen pro Jahr begrenzen
- Den ökologischen Fußabdruck rund um das Produkt (Verpackung, Versand usw.) minimieren
- Wasser- und Energieverbrauch in der Produktion maximal reduzieren
- Einen Plan zur CO₂-Reduktion haben: Nutzung erneuerbarer Energien, nachhaltige Transportlösungen (keine Luftfracht!)
- Geografisch nahe gelegene Lieferanten bevorzugen
- Über anerkannte Labels und Zertifizierungen verfügen (GOTS, GRS, B Corp, Ecocert usw.)
- Überwiegend biologische, recycelte oder upgecycelte Materialien verwenden (und 20 % reichen nicht 😉)
- Sich für faire Bezahlung der Produzent:innen einsetzen
- Keine Überkonsumation fördern, insbesondere keine Impulskäufe durch aggressive Werbung
Und CLOTHER? Etwa auch nur heiße Luft?
Wir sagen es klar und deutlich: Wir sind nicht perfekt und werden es wahrscheinlich nie sein. Aber wir tun unser Möglichstes – kompromisslos. Und nach einem Jahr haben wir schon einiges erreicht:
- Wir wählen nur Marken aus, die in Ländern mit hohen Sozial, Lohn und Umweltstandards produzieren
- Unsere Kleidung besteht zu mindestens 80 % aus recycelten, upgecycelten oder nachhaltigen Materialien (Leinen, Bio-Baumwolle, Tencel)
- Alle unsere Lieferungen erfolgen in wiederverwendbaren Paketen, die aus lokal recyceltem Material (wie alten Gleitschirmsegeln und Planen) gefertigt sind – ein großes Dankeschön an unsere Kund:innen fürs Zurücksenden!
- Wir limitieren bewusst unsere Marketingkommunikation, um keine unnötigen Käufe anzuregen
- Wir arbeiten schon an vielen weiteren Projekten zur Verbesserung !
Was bedeutet nun „nachhaltige Mode“?
Nachhaltige Mode zielt darauf ab, die Lebensdauer von Kleidungsstücken zu verlängern und damit letztlich die Umweltbelastung zu verringern.
Aber… ist das wirklich möglich?
Denn Mode und Nachhaltigkeit sind an sich widersprüchlich:
Mode ist flüchtig, steht für ständigen Wandel. Die meisten Marken bringen (im besten Fall) zwei Kollektionen pro Jahr heraus: Frühling/Sommer und Herbst/Winter.
Doch mit dem zunehmenden Bewusstsein für den Klimawandel entstand eine neue Bewegung: die Slow Fashion.
Langsamkeit wird gefeiert – ganz nach dem Motto: “Nur keine Eile!”
Gute Nachricht: Ja, nachhaltige Mode existiert wirklich!
Wie kann eine Marke nachhaltig sein?
- Hochwertige Stoffe und Materialien verwenden, um Langlebigkeit sicherzustellen (statt geplante Obsoleszenz)
- Materialien wählen, die recycelbar sind
- Noch besser: Kleidungsstücke aus recycelten Materialien herstellen (wie unser Partner Mud Jeans)
- Reparaturservices anbieten
- Weniger als zwei Kollektionen pro Jahr herausbringen und auf zeitlose Basics setzen (z. B. das “kleine Schwarze”).
Unser Partner Organic Basics ist hier ein großartiges Beispiel: klassische Mode aus öko-verantwortlichen Materialien.
Und CLOTHER, bist du nachhaltig?
- Lieferungen: 100 % unserer Pakete sind wiederverwendbar – wir holen die Verpackungen bei unseren Kund:innen ab, damit sie erneut verwendet werden können.
- Partnerwahl: Wir kooperieren zunehmend mit nachhaltigen Marken wie dem spanischen Label Twothirds, das organische, biologisch abbaubare und recycelte Materialien verwendet (noch nicht Partner – aber bald hoffentlich!).
Und wenn ich alles auf einmal will?
Jetzt haben Sie es verstanden:Ethisch, öko-verantwortlich und nachhaltig sind drei verschiedene, aber ergänzende Ansätze.
Eine Marke kann nachhaltig sein (langlebige Kleidung anbieten), ohne gleichzeitig öko-verantwortlich in der Produktion zu handeln – und umgekehrt.
Natürlich wäre es ideal, wenn eine Marke alle drei Aspekte kombiniert. Ist das möglich?
Das Vorzeigemodell ist zweifellos Patagonia. Diese unglaubliche Marke erzielte 151,4 Punkte (von 200) bei ihrer letzten B Corp-Zertifizierung – ein beeindruckendes Ergebnis angesichts der hohen Anforderungen.
Patagonia ist ein echter Pionier, was ethische, nachhaltige und öko-verantwortliche Mode betrifft.
Was ist mit CLOTHER?
Unsere Ambition bei CLOTHER ist es ebenfalls, diese drei Ansätze zu vereinen.
Jede Entscheidung – welche Marken wir auswählen, welches Geschäftsmodell wir verfolgen, welche Lösungen wir anbieten – wird mit Blick auf Ethik, Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung getroffen.
Wir haben noch einen langen Weg vor uns, aber wir bleiben dran.
Und Sie, für welche Art von Mode entscheiden Sie sich?
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen:
Tun Sie Ihr Bestes, Schritt für Schritt, entsprechend Ihrer persönlichen Situation (finanziell, emotional, praktisch).
Und setzen Sie sich regelmäßig neue Ziele, genau wie wir bei CLOTHER!